EUROPAPOKAL, CHEMIE INTERNATIONAL, EUROPAPOKAL, EUUUURRROOOPPPPAAAAAPOOOOKKKKAAAALLLLL!!!
„Erste Runde Krankenschein, zweite Runde Tod, Überstunden nehmen wir zur Not, dann kommt die Kündigung,
Scheissegal, Chemie Leipzig international!!!“
Eigentlich, ja also eigentlich, könnte man das schon als kompletten Blogbeitrag stehen lassen. Die oben getippten, gesagten und geschriebenen Worte, haben solch eine Emotionalität, welche diesem Anlass wirklich in absolut gebührender Form gerecht wird.
Aber wir wären nicht die Höllenreiter, nicht das Elite-Gesindel, wenn wir hier nicht doch noch ein paar Worte finden würde. Was war das eigentlich für eine Quälerei bis dieses Abenteuer endlich begann. Das ging bereits anderthalb Wochen vorher los, als es plötzlich hieß, wir spielen nicht, der Verband verbietet es uns. Offiziell weil zu spät angemeldet, inoffiziell wegen Pyro in Gelsenkirchen. Bitte was?
Glücklicherweise konnten die alten senilen Suffköppe im SFV dann doch noch überzeugt werden und es heiß wirklich EUROPAPOKAL!!!
Gut jetzt musste ich noch meine Regierung überzeugen und gegen den mächtigen Gegner „Vaterfreuden“ ankämpfen. Fast wäre der höllische Ausflug auch gescheitert, aber mit viel Willenskraft und etwas Glück stimmte die Regierung dann doch einstimmig zu. EUROPAPOKAAAAAL.
So ging es am Donnerstag nach einer harten Arbeitsnacht zunächst nach Leipzig, wo Conne abgeholt wurde. Da ich in eile war, hab ich wohl einen BMW-Fahrer zu sehr gereizt, so dass er mit gefühlten 120 Sachen innerorts an mir vorbei zog und mir gepflegt den großen Langen zeigte. Nun ja wer es braucht.
Conne eingesackt, vorher den Archivar heiß gemacht, er solle Kaffee und Kuchen besorgen wir fallen in 1,5h bei Ihm ein. Denkste! Großhartmannsdorf ist weit, weit, weeeeiiiiiiiiittttttt weg! Um nicht zu sagen am Hindukusch, oder aber auch Randtschechen. Wie das so ist, wenn du gefühlt am Nordpol wohnst, so fehlt dir eventuell eine direkte Autobahnanbindung und der Zubringer, nun ja der brachte nicht zu, der war zu. Schöne Scheisse, den Kaffee konnten wir knicken. Kuchen gab es auf die Faust, die Zeit reichte gerade noch um den Archivar, im Auftrag der Regierung, in seinem „geräumigen“ Zimmer abzulichten und somit den Beweis zu erbringen, dass es dieses gottverlassene Nest wirklich gibt.
Danach übernahm der Archivar das Ruder und sollte uns direkt nach Europa bringen, hinter die Tschechische Grenze, direkt zum Ground. Wo wir lang fuhren weiß ich nicht. Was ich weiß, das waren keine Straßen, das waren Feldwege. In Deutschland schon, keine Fahrbahnmarkierungen mehr, gefühlt aller 10 km ein 3 Häuserort und Wald ohne Ende. Fucking Hell, jetzt rächt er sich an uns, wir werden entführt! Wir werden Enden wie ein japanischer Soldat, der noch 30 Jahre nach dem 2. Weltkrieg für das Kaiserreich gegen die Amis kämpfte, weil er den letzten Schuss nicht hörte. Fucking Hell.
Irgendwann aber erreichten wir Tschechien, wo die Verhältnisse nicht besser wurden. Doch dann, plötzlich, aus dem nichts lag linker Hand unter uns Teplice. WTF?? Das sieht ja aus wie ne Millionenstadt. Unser heutiger Pokalgegner kam aus Krupka, kleines Randgebiet von Teplice. Den Ground fanden wir, dank den Amis und modernster Satellitentechnik recht flott. Banner hatten wir übrigens nicht mit, da Conne, wenig Elitär meinte, man weiß nie wer da auf uns wartet. Ja Europapokalerfahrung fehlte uns doch gehörig. Es war einfach nur Stümperhaft, ohne Banner in ein Fremdes Land zu reisen.
Vor Ort erwarten uns bereits gut 150 Chemiker, die meisten wohl schon seit den frühen Morgenstunden vor Ort, wenn man dem Alkoholpegel glauben schenken darf. Gut wir befinden uns ca. 30 km hinter der Grenze und kein Schwein kann hier unsere Sprache, das muss Europapokal sein. Erstmal irgendwo angestellt, denn wir brauchten ja ne Karte. Das wir dann aber 25 Minuten anstanden um Bier zu holen, war bei dem Preis von 1 Euro für den halben Liter nicht wirklich verwunderlich, nein es erklärte sogar den Gemütszustand einiger Chemiker. Als dann auch noch 2 kleine Fässer anrollten, meinte Conne zu mir, in 20 Minuten müssen die neue holen! 😀 EUROPAPOKAAAAAAALLL, BIER INTERNATIONAAAAAALLL!!!!
Dann mal rein in den guten Ground. *Hüstel* Kunstrasenplatz, mit meterhohen Fangnetzen, dazu eine Stahlrohrtraverse, die zugleich Gästeblock war. Unfassbar! Geil! Ranzig! EUROPAPOKAL!
Stimmung unter den 150 Chemikern Weltklasse, aufgrund des übermäßigen Bierkonsums aber auch wenig verwunderlich. Etwas blöd war, das man sich zu dem Bier“stand“ gute 100 Meter schleppen musste und sich vom Ground entfernen musste. Da entging den Tschechen wohl das Geschäft ihres Lebens. Aber gut andere Länder andere Sitten. Die ganz harten blieben einfach am Stand sitzen, soffen und freuten sich wenn mal einer vorbeikam und ihnen mitteilte wies stand! EUROPAPOKAAAALLLL BIER INTERNATIONAAAAALLL!!!
Zum Spiel kann ich eigentlich nix sagen, weil es mir ehrlich au Wurst war, weil war ja eigentlich nur ein Testspiel. Die Tschechen spielten wohl ganz gut, gewannen am Ende knapp 1:0 und unsere Helden hatten ein paar Chancen und konnten diese leider nicht verwerten. Schade das wir im erstem Spiel auf internationalem Boden vorne torlos blieben. Aber gut man kann nicht alles haben, und über den Wiener Prater werden wir so schnell wohl auch nicht rutschen. Aber wer weiß, vielleicht schellt ja demnächst in Kopenhagen das Telefon, vielleicht nach Mailand, vielleicht nach Rotterdam, vielleicht nach Teneriffa eine Woche Sandstrand!!!
Der Ground lag nett auf einer Anhöhung, so das man ein wenig das Gefühl hatte mitten auf einem Felsen zu kicken. Drumherum gab es Tennisplätze und richtig schön ranzige Sportanlagen. Geilomat, hier ist die Zeit stehen geblieben, so muss das sein.
Wir machten uns dann direkt auf den Rückweg, ich bat den Archivar ne andere Route zu nehmen und dieser Fuchs schaffte es tatsächlich einen Weg zu finden, der noch unter der Kategorie Feldweg lag. Schnee auf der Straße und zwei leichte Spuren, mitten durch das nix, und den tiefen dunklen Wald. Eine Szenerie wie in einem schlechtem amerikanischem Horrorfilm. Fehlt nur noch das wir stehen bleiben. So in etwa erzählte ich das, und die Jungs schissen sich buchstäblich ein. EUROPAPOKAL PLANLOS INTERNATIONAL.
Da in Tschechien um 8 alle Bordsteine hochgeklappt werden, blieb es uns vergönnt noch Kippen oder Oblaten zu kaufen geschweige denn tschechisch zu Speisen! So das wir hungriger weise in Deutschland beim Ami mit dem goldenem M speisten. Danach noch in Großhartmannsdorf randaliert und Aufkleber verklebt. Nun ja vielleicht nicht randaliert, aber das Revier markiert.
Und dann ging es auch schon zurück nach Leipzig, wo noch einmal alte Erinnerungen aufgefrischt wurden!
Seit 10 Jahren stehen wir für euch bereit, heißt es in einem Lied. Nach mehr als 10 Jahren endlich mit Chemie europäisch gespielt, wenn auch nur ein Test, es war geil. Absolutes Highlight, was durch den neuen Länderpunkt abgerundet wurde. Mit der eigenen Mannschaft einen Punkt zu setzen, ist schon was besonderes. In diesem Sinne.
EUROPAPOKAL, CHEMIE INTERATNIONAL, ALEE ALEE, LÄNDERPUNKT ALEEEEEE, BIER AAAAAAAAAAAAAAALLLLEEEEE
TJ Krupka vs BSG Chemie Leipzig 1:0(0:0)