BSC Freiberg – BSG Chemie Leipzig

Der vorerst letzte Nachholer für die BSG Chemie stand auf dem Programm. Nachdem die Freiberger schon im Februar sagen konnten, dass am 11.4. mit absoluter Sicherheit kein Spiel in Freiberg stattfinden kann, standen der 2.5. oder der 25.5. zur Auswahl. Das allseits bekannte Spielverlegungsmonster entschied sich letztendlich für den 2.5., ohne Wenn und Aber.

Aufgrund von Überstunden konnte ich doch mit. Der Tasmane weilte ebenfalls in Leipzig und wollte Chemie sehen und so fuhr man mit dem Kanzler gen Freiberg. Dr. Schmidt war die Abfahrtszeit zu spät, anscheinend reichen ihm keine 40 Minuten, um sich optimal auf das Spiel vorzubereiten. Der Treffpunkt lag in Thekla, wo mich schon vorab die erste Nachricht erreichte: „Bist du dir sicher, dass du aufm Weg nach Thekla bist? Hier steht nix von einem Zug“, so der Tasmane, der schon ganz aufgeregt am Gleis wartete. Fünf Minuten später war ich dann da. Ich freute mich schon auf eine Kippe und ein kühles Blondes. Beides abgelehnt. Wir mussten los und von Bier war auch keine Spur. Lediglich Becks Lemon – na Prost!

Nach mehrmaligen Nachfragen, wann und wo hier endlich eine Pause eingelegt wird, wurde meinem Protest endlich stattgegeben und wir hielten kurz vor Döbeln nochmal an. Anschließend ging es über die Dörfer weiter. Wenn da endlich mal jemand auf der Straße zu sehen war, wurde der anstandshalber gegrüßt. Die Gegrüßten schauten aber sehr verwirrt. Macht auch nichts, wir sehen uns sicherlich eh nie wieder. In Freiberg angekommen und nach kurzer Suche des Parkplatzes, kamen wir dann endlich an dem Stadion an. 14 Uhr hatte der Archivar laut mehrerer Aussagen Feierabend. 14:16 Uhr hing der Banner schon im Gästeblock. Hmm… Archivar seine Eltern waren auch vor Ort – eine Niederlage für Chemie stand also nie zur Debatte.

Die Karte kam hier sieben Euro. Der bisher höchste Eintritt, den ich diese Saison in der Landesliga bezahlen durfte. Die Karte haben wir auch erhalten, allerdings war kein Einlass. „Hier geht’s weiter, wenn es weitergeht“, so der Meister der Security. Alles klar. Zum Anpfiff waren dann aber alle Chemiker im Block. Zu dem Stadion muss man nicht viele Worte verlieren. Ein Platz ohne Ausbau, im Rücken der eigentliche Platz, der schon wesentlich mehr Charme versprüht. Chemie startete sehr stark. Bereits der erste Angriff sorgte für Gefahr durch Schlüchti. Nach drei Minuten machte er es dann besser – 1:0 für Chemie. Ein langer Einwurf von Vincent Markus findet Schlüchti, der nur noch einschieben musste.

Chemie machte bis zur zehnten Minute ordentliche Alarm, ehe Freiberg durch körperlich harten Einsatz mehr in die Partie kam und Chemie so keine richtigen Chancen mehr erspielen konnten. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, hier fällt heut noch was runter. Der Schiedsrichter ließ erst viel laufen, um dann Mitte der ersten Halbzeit sehr viel abzupfeifen. Konsequente Linie nennt man sowas. Aber es war kein Freiberger, der hier eine gelbe Karte kassierte, sondern Andy Müller. David Reich reihte sich dann noch ein, ebenfalls Gelb. Ansonsten mussten die Gastgeber zweimal wechseln. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel.

Halbzeit. Der Tasmane orderte zwei Bier und drei Wasser. 21 Euro, bitte. Da denkst du, du bist aufm Rockkonzert. Zehn Euro gab letztendlich zurück – Becherpfand. Offiziell dürfen hier im Übrigen 800 Leute rein – offiziell waren heute 799 zahlende Leute da. Die zweite Hälfte begann und die ersten fünf Minuten gehörten den Gastgebern. Danach war Chemie aber wieder spielbestimmend und hatte die besseren Chancen. David Reich zog aus 40 Metern einfach mal ab und traf die Latte. Stefan Karau hatte mit einem Kopfball ebenfalls eine gute Chance.

Weitere Chancen zum beruhigenden 2:0, hatten Andy Müller durch einen Freistoß und Louis Engelbrecht durch die anschließende Ecke mit einem Seitfallzieher. Nun kam Freiberg mit etwas Glück vor den chemischen Kasten, inklusive ihrer besten Chance im Spiel. Da stand zum Glück niemand mehr in der Mitte, der vollenden konnte. Kurze Zeit später das erlösende Tor durch Vincent Markus mit einem klasse Flugkopfball. Danach versuchte Freiberg noch einmal alles, kam aber nicht mehr gefährlich vor den Kasten von Kotze. Andy Müller hatte eine Minute vor Schluss noch die Riesenchance zum 3:0. Danach war Ende. Ich wurde dennoch das Gefühl nicht los, dass hier heute noch irgendwas runterfällt.

Archivars Eltern machten schon zwei Minuten eher los. Man wollte Kaffee und Kuchen bereitstellen, aber der Kanzler fuhr in die falsche Richtung. Es lag nicht an mir! Dr. Schmidt fuhr dann wieder mit und man gönnte sich ein warmes Becks Lemon – lecker. Die letzten 15 Minuten der Bundesliga liefen. Freiburg kassierte das 1:2 gegen Paderborn, der Kanzler war fassungslos und ließ in einer Kurve das Lenkrad los. Ich sah uns schon sonstewo. Irgendwas fällt hier heute noch runter.

Hannover kam in Wolfsburg zum Ausgleich. Stuttgart führte noch auf Schalke, verlor am Ende aber noch. Ich wurde an die Rückfahrt aus Bad Lausick erinnert. Endlich auf der Autobahn angekommen, hielten wir direkt an der ersten Raststätte. Dr. Schmidt investierte sechs Euro in drei Bier und letztendlich war es geschehen. Dem Tasmanen wurde das Bier vom Kanzler aus der Hand geschlagen und so lief das kühle Blonde aus der Dose. Na Toll. Eiskalt geplant, dass eiskalte Bier zu verschütten. Alle waren sauer, richtig sauer und verlangten neues Bier. Es gab aber keins. Dann fiel da noch ein TS-Träger auf, der samt Mutti und Tochter schnell verschwand.

Nun feierte man noch den SC Paderborn. Wie kann man denn bitte gegen Paderborn verlieren? Den Kanzler interessierte das nicht, drehte er seine komische Musik weiter auf. Irgendwas aus Irland, danach aus Spanien und dann was Deutsches. „Unpolitisch“, das einzige, an das ich mich erinnere. Vor uns fuhr ein Fischauto, wir wollten es ausbremsen und den Kanzler mit frischem Fisch verprügeln, aufgrund der Biergeschichte, aber hier sieht man wieder die Politiker. Lieber Gas geben und die Hände vom Lenkrad nehmen.

Nun begann die Diskussion, wo man denn aussteigen wolle. Der Tasmane musste nach Krostitz, da warteten Hackbrötchen. Dr. Schmidt wollte seinen Zug nach Göttingen bekommen und mir war das relativ egal. Also ab zum HBF und danach nach Krostitz. Der Kanzler akzeptierte endlich eine demokratische Entscheidung!
Zum Abschluss bleibt festzuhalten. Zweimal mit dem Kanzler und dem Tasmanen unterwegs. Zwei Siege, 3:0 Tore. Beim nächsten Auswärtsspiel gibt es dann also einen 3:0 Auswärtssieg?

Endstand: 0:2

BSC Freiberg
Geiger – Richter, Mehner, Otto, Löbel – Kuckelt(66. Schäfer), Erler, Krause, Berndt(43. Sensfuß), Müller – Singer(38. Thomas)

BSG Chemie Leipzig
Kotzbau – Portleroy, Karau, Schönitz, Trogrlic – Markus, Schmidt, Reich(63. Stapel), Fiedler(57. Engelbrecht), Schlüchtermann(79. Sauer) – Müller

Tore:
0:1 Schlüchtermann (2.)
0:2 Markus (78.)

Zuschauer: 799

Bilder:

BSC Freiberg vs. BSG Chemie Leipzig

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verantwortlich für den Text: Conne
verantwortlich für die Bilder: FauliKev

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