Sturmfreie Hütte war dieses Wochenende angesagt. Naja, der eigentliche Plan bestand auch eher daraus zwei Tage in Freiburg im Breisgau zu verbringen, wenn es einen schon einmal dienstlich dahin verschlägt. Aber dies wurde durch den Bahnstreik vereitelt, so das aus Freiburg eine Eintagesmammutautotour wurde und der Sonntag zur freien Verfügung stand.
Während der Rückfahrt also entspannt die Spiele gecheckt und zwischen Fallersleben und Vorsfelde, mich für Vorsfelde entschieden. Nach einer entspannten Nacht bin ich dann gemütlich nach Vorsfelde gefahren, herrliches Fußballwetter. Den Ground fand ich auch direkt.
Geschmeidige 5 Euro gelöhnt und schon befand ich mich auf einer riesigen Sportanlage, in einem Top sanierten Zustand, deren Zentrum das Drömlingstadion darstellte. Es handelte sich hierbei um ein reines Fußballstadion, bei dem an einer Gerade eine herrliche überdachte Sitztribüne stand. Die Tribüne erstreckte sich über die Hälfte der Geraden und bot neben Schalensitzen in der Mitte, sogar die Möglichkeit kleiner Stehränge an den Seiten.
Der Rest des Platzes war komplett mit Werbebanden eingezäunt, und hinter den Banden konnte man sogar von einer ein stufigen Anhöhe das Spiel verfolgen. Das offizielle Fassungsvermögen betrug 2.500 Zuschauer. Für die Landesliga wirklich ein absolut herrlicher Ground.
Zum heutigen Spiel der Landesliga Braunschweig standen sich der SSV Vorsfelde und der FC Braunschweig Süd gegenüber. Braunschweig Süd sah ich in dieser Saison bereits einmal, als ich deren Ground kreuzte. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht, das Braunschweig als Aufsteiger in die Liga gestartet ist. Mittlerweile thront der Verein als Tabellenführer an der Spitze, während der SSV den 6. Platz belegte. Der kleinen Stadionzeitung entnahm ich, dass der FC Braunschweig Süd wohl von allen als Favorit gehandelt wird, was den Aufstieg angeht, na das ist als Aufsteiger aber auch selten.
Das Spiel ging recht flott los und ich erkannte erstmalig Live bei einem Spieler die original Petr-Cech-Kopfbedeckung. Bis in die Landesliga musste ich dafür reisen. Mit einem Radler in der Hand, welches ich mir quasi aus dem VIP-Bereich – Stehtische reserviert für die Vorstände beider Vereine – holte, verfolgte ich wie Vorsfelde das Spiel schnell und druckvoll aufzog. Dabei schrie ein sehr aktiver und lautstarker Trainer seine Mannen nach vorne. Die erste richtige Gelegenheit hatte jedoch der Tabellenführer. Vorsfelde konnte diese Aktion gerade noch von der Linie kratzen. Ansonsten spielte Braunschweig aber nicht wie ein Spitzenreiter und bekam in der 25. Minute folgerichtig das 1:0 eingeschenkt. Toni Geatani konnte nach schönem Spielzug ins lange Eck verwandeln.
Braunschweig fand in der ersten Halbzeit nicht statt und Vorsfelde drückte zwar, machte aus seinen Chancen jedoch viel zu wenig. Ich nutzte die Zeit und zählte die Zuschauer, 102 handgezählte waren es am Ende.
In der Pause gönnte ich mir eine Wurst, welche den Geschmackstest zwar bestand, jedoch mangels Brötchen Abzug in der B-Note erhält.
Die zweite Halbzeit begann dann völlig anders. Braunschweig jetzt deutlich aktiver im Spiel, so dass in der 50. Minute folgerichtig das 1:1 fiel. Allerdings durch einen meiner Meinung nach völlig unberechtigten Elfmeter, da der Torwart von Vorsfelde bei seinem Tackling klar den Ball spielte. Scheike konnte diesen sehenswert ins linke obere Ecke befördern.
Braunschweig mit deutlichem Chancenplus und Chancen im Minutentakt, ein 1 gegen 1 wurde vergeigt, der Ball wurde knapp an der Hütte vorbei geschossen. In der 62. Minute dann machte Braunschweig bei einem Konter alles richtig, lief zum 2 gegen 1 auf den Hüter zu und verwandelte zur 2:1 Führung.
Erst danach brachte Vorsfelde wieder Ruhe ins Spiel, konnte sich aber keine zwingenden Chancen erspielen. In der Schlussphase drückte der SSV zwar, das Tor gelang jedoch in der 84. Minute dem FC Braunschweig Süd. Kurioserweise ein Presskopfballtor. Zwei Spieler steigen hoch, Luftduell und irgendwie trudelt der Ball langsam ins kurze Eck, der Keeper einen halben Meter daneben stand auf dem falschem Fuß. 3:1 die Sache ist durch! Denkste! Vorsfelde steckt einfach nicht auf und kommt in der 89. Minute zum 2:3 Anschluss, nachdem zunächst der Pfosten getroffen wurde und dann der Abpraller im Tor untergebracht.
Anschließend kam es zu einer Rudelbildung, deren Ursache mir unklar war, bei der ein Vorsfelder Gelb erhielt und Braunschweig einen Mann mit Rot verlor. Statt einer hitzigen Schlussphase, war die Luft allerdings aus dem Spiel, sodass Braunschweig verdient 3:2 gewann.
Was bleibt ist ein netter wirklich sehenswerter kleiner Ground, der für die Landesliga völlig ausreicht und ein sehr sehr ansehnliches Fußballspiel. Das macht Lust auf mehr.
Organisierte Fangruppen gab es keine, somit auch nichts beachtenswertes. Was es gab war ein gemischtes Publikum, welches die Aktionen auf dem Platz lautstark kommentierte und dem Schiedsrichter regelmäßig Anweisungen gab, welche dieser meist befolgte. Ach Amateurfußball was bist du schön.
Spielüberblick
Tore: 1:0 Antonio Gaetani (25.), 1:1 Jannik Scheike (51.), 2:1 Daniel Michel (62.), 3:1 Daniel Michel (84.), 2:3 Luc-Fabian Bammel (89.)
Zuschauer: 102 (eigene Zählung)
Bilder: Hier